Samson und Bürgergarde feiern großes Jubiläum in Murau
Vom 10. bis 12. Juni 2016 wird in der Region Murau-Kreischberg ein großes Jubiläum gefeiert: 400 Jahre Murauer Bürgergarde und 270 Jahre Samson
Samson und Bürgergarde feiern großes Jubiläum in Murau
Den Termin 10. bis 12. Juni 2016 schon jetzt vormerken, Details zum dreitägigem Festprogramm entnehmen Sie bitte dem Folder. Der Folder ist Ende des Berichtes auch als PDF zum Herunterladen
Zur Geschichte:
400 Jahre MURAUER BÜRGERGARDE
Vorläufer der Murauer Bürgergarde sind zweifellos schon in Schutztruppen des mittelalterlichen Stadtgefüges zu finden. Der Schutz galt allerdings nicht allein dem Feind von außen, sondern auch von innen. Diesen sah man in der frühen Barockzeit in Anhängern des Lutherischen Glaubens, und so ist zu verstehen, dass bei kirchlichen Prozessionen jener Zeit die katholische Kirche „Schützen“ als Schutz vor protestantischen Störaktionen einsetzte. Ab 1850 verschwand die Murauer Garde völlig aus dem Stadtbild. Im Jahre 1929 ließ man aus Anlass eines großen Heimatfestes die Murauer Bürgergarde wieder aufleben. Auf Basis eines ins Museum gewanderten Waffenrocks aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde für die Gardisten eine Uniform geschneidert. Die Garde fand bei der Bevölkerung so großen Anklang, dass man sich zur Vereinsgründung entschloss. Im Jahr 1938 musste der Verein aufgelöst werden, 1952 wurde er wiedergegründet. Heute ist der militärische Aspekt weit hinter den vereinsgebundenen, geselligen Charakter getreten. Als Ehrengarde rückt die Murauer Bürgergarde mehrmals im Jahr bei festlichen Anlässen und kirchlichen Prozessionen aus und erhöht dadurch die Feierlichkeit des Geschehens.
270 Jahre MURAUER SAMSON
Mit dem Namen „Samson“ verbindet man im Oberen Murtal und im Lungau Riesenfiguren, die bei feierlichen Anlässen von einem besonders starken Menschen getragen werden und auch Walzer tanzen. Eine Rechnung der Tamsweger Fronleichnamsbruderschaft von 1746 weist aus, dass ein Samson für 24 Gulden nach Murau verkauft wurde. Der von den Kapuzinern initiierte Umgangsbrauch bei der alljährlichen Fronleichnamsprozession dürfte von da an in Murau etwa 40 Jahre lang – bis in die Zeit der josefinischen Reformen - ausgeübt worden sein. Zur Wiedereinführung der Riesenfigur in das Murauer Brauchtumsleben kam es in den Sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts durch Mag. Ernst Gasteiger, der in Kendlbruck, einem Ort nahe der steirisch-salzburgischen Grenze, eine arg in Mitleidenschaft gezogene Samsonfigur erwarb. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten konnte diese im Jahr 1968 erstmals wieder durch Murau tanzen. Dieser, heute noch verwendete Samson wiegt 75 kg und ist über 5 Meter hoch. Seinen „großen“ Auftritt hat der Murauer Samon alljährlich beim Murauer Samsonfest am 15. August.