Login
Logo Regionaljournal

Geschichte hautnah und vor der eigenen Tür

Die Bundesschulen Fohnsdorf auf Erkundungstour

Am 12. März hatte die zweite Klasse der Wirtschaftsfachschule Fohnsdorf einen ganz besonderen Unterricht. Frau Mag. Gerlinde Kreiter, die die Klasse auch in Geschichte unterrichtet, und Mag. Martin Mohrenz, der auch als staatlich geprüfter Fremdenführer arbeitet, luden die Jugendlichen zu einer spannenden Stadtführung durch Judenburg ein. Dabei lernten die SchülerInnen Judenburg von einer Seite kennen, die ihnen zuvor gänzlich unbekannt war. Judenburg – so nah und doch so unbekannt. Neben der Alten und der Neuen Burg und dem ehemaligen Minoritenkloster, dem ältesten Kloster Judenburgs, durfte natürlich auch nicht das Sautörl fehlen – jenes noch sehr gut erhaltene mittelalterliche Stadttor. Daneben das wuchtige und ebenso eindrucksvolle Möschbauernhaus, ein Steinhaus aus dem 14. Jahrhundert, in dem bis zum 18. Jahrhundert zeitweise die habsburgische Verwaltung untergebracht war. Hier wird Geschichte spürbar!

Überaus sehenswert sind auch die Innenhöfe der historischen Altstadt wie etwa jener des Körblerhauses am Hauptplatz. Dieses Haus beherbergt einer der ältesten Apotheken der Steiermark.

Die SchülerInnen hatten auch die Möglichkeit, das Haus in der Burggasse 18 zu besichtigen – dadurch erhielt die Stadtführung eine ganz persönliche Note. Nicht nur die Räumlichkeiten und so manche Gegenstände wie ein Backofen und Herdplatten aus dem Jahre 1912 begeisterten, sondern nachdenklich stimmte auch die Geschichte dieses Hauses. Bis 1938 lebte die jüdische Familie Posamentier in diesem Haus. Die meisten Familienmitglieder wurden in den KZ ermordet. Das Denkmal für die jüdischen Mitbürger in der Messerschmiedgasse, errichtet, sowohl für jene, die im Mittelalter während den Pogromen als auch für jene, die in den KZ ermordet wurden, wurde ebenso besichtigt.

Die Stadtführung endete im Innenhof der Alten Burg. Judenburg hat aufgrund seiner Geschichte viel zu bieten. Dies auch den jungen Menschen lebendig zu vermitteln, war Sinn und Zweck jener Stadtführung. Das Staunen der Jugendlichen, unter anderem erkennbar anhand ihre vielen Fragen, zeigen, wie begeisterungsfähig auch junge Menschen sind.

298x
gesehen

0x
geteilt