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Vom Gemeindefusionieren sollen alle profitieren

Die Hürden sind genommen, dank der Vorbereitungen läuft alles in geordneten Bahnen: Seit Anfang dieses Jahres ist Knittelfeld mit Apfelberg sowie Judenburg mit Oberweg und Reifling fusioniert.

Knittelfeld an der Mur

LAbg. Dipl.-Ing. Gerald Schmid, der der Großgemeinde Knittelfeld als Regierungskommissär vorsteht, ist zufrieden: „Ich habe mich am ersten Tag der in Kraft getretenen Fusion, das war am 2. Jänner, im ehemaligen Gemeindeamt Apfelberg überzeugt, dass alles funktioniert. Wir hatten unendlich viele gesetzliche Hürden zu nehmen und eine riesige Verantwortung zu tragen. Ich bin erleichtert, dass alles so gut klappt.“ Das hört sich relativ einfach an. Erfährt man aber von den ein Jahr dauernden Vorbereitungen, von den unzähligen Gesprächen, bis ein Fusionierungsvertrag aufgesetzt und dem Gemeinderat vorgelegt werden konnte, sieht die Sache anders aus. Der Apfelberger Gemeinderat sprach sich für den Fusionsvertrag aus – und zwar einstimmig. In Knittelfeld haben die Mandatare der KPÖ dagegen gestimmt, was nach dem Mandatsverhältnis die Fusionierung aber nicht aufhalten konnte.
Personell sieht der Zusammenschluss so aus: Oberamtsrat Johann Romirer verbleibt im bisherigen Amtshaus der Gemeinde Apfelberg und leitet die Servicestelle. Sie ist Anlaufstelle für die Bürger des Knittelfelder Ortsteils Apfelberg: An- und Abmeldungen, Beschwerden, Anträge und dergleichen werden dort entgegen genommen, in das Stadtamt Knittelfeld weitergeleitet und dort von den 215 Mitarbeitern erledigt. Die acht Mitarbeiter der Gemeinde Apfelberg – Kindergärtnerinnen, Reinigungspersonal und eine Mitarbeiterin für das Bauamt - scheinen nun im Personalstand der neuen Stadtgemeinde auf.
Apfelberg und Knittelfeld genießen die Vorteile der Großgemeinde: Mit derzeit 12.500 Bewohnern hat man die magische Grenze - für die nach der Bevölkerungsanzahl abgestuften Bundesertragsanteile von 10.000 - überschritten. Knittelfeld war bisher 4,52 Quadratkilometer klein und ist nun nahezu 14 Quadratkilometer groß. Das bietet Platz für Betriebsansiedelungen. Für Knittelfeld und Apfelberg „ist die Fusionierung ein Quantensprung mit großen positiven Folgen“, meint ein Bewohner.
Eine Änderung, die nach der Fusionierung ins Auge fällt: Knittelfeld liegt nun an der Mur.

Judenburg hat sein Schwimmbad in der Stadt

Auch Judenburg hat durch die Fusionierung mit Oberweg und Reifling die magische 10.000-Einwohner-Grenze überschritten. Stadtamtsdirektor Mag. Florian Auer weiß genau, für wie viele Personen er zuständig ist: 10.111 Menschen wohnen im neuen Judenburg. Die Stadtgemeinde beschäftigt 62 Bedienstete und zusätzlich sechs Bedienstete im Reinigungsdienst, wobei jene der eingemeindeten Ämter in den Stand übernommen worden sind. Die ehemaligen Bürgermeister von Oberweg, Johann Taferner, und Reifling, Franz Feiel, stehen als Kandidaten auf der SPÖ-Liste für die Gemeinderatswahl am 22. März. Mag. Auer: „Im Gemeindeamt Oberweg ist eine Servicestelle eingerichtet, die jeden Mittwoch von 9 bis 12 Uhr geöffnet ist. Dienstags, ebenfalls von 9 bis 12 Uhr, ist die Servicestelle des Gemeindeamts Reifling offen.“ Der Stadtamtsdirektor weiter: „Ich muss allen Mitarbeitern danken. Mit ihrer Hilfe ist die Fusionierung so gut gelungen.“
Das Stadtgebiet von Judenburg hat sich mit der Zusammenlegung von bisher 13 Quadratkilometern auf 63.77 Quadratkilometer vergrößert. Das Schwimmbad Judenburg lag vor der Fusionierung auf Oberweger Gemeindegebiet. Das hat sich am 1. Jänner geändert, jetzt kann man in der Stadt baden.
Hannes Dolleschall war bis 31. Dezember 2015 Bürgermeister der Stadt Judenburg und ist seither Regierungskommissär. Er ist Listenführer der SPÖ-Kandidaten, die sich kürzlich im Veranstaltungszentrum vorgestellt haben. Zur Fusionierung sagt er: „Die Fusion zwischen Judenburg, Oberweg und Reifling war sehr gut vorbereitet. Im Bereich der Verwaltung hat es keine Probleme gegeben“. Auch er dankt den Mitarbeitern: „Die mit der Fusionierung befassten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die neben der laufenden Arbeit auch die Fusion vorbereitet haben, haben Großartiges geleistet.“ Und: „Ein paar Anlaufschwierigkeiten gibt es bei der Zusammenführung der Personaldaten. Das liegt aber im Bereich der Software-Hersteller.“

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