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Unabhängiges Gutachten von Asbest-Experten liegt vor

Dipl.-Ing. Dr. techn. Robert Sedlacek konnte seine Arbeiten am von den Gemeinden Fohnsdorf, Judenburg, Knittelfeld, Spielberg und Zeltweg beauftragten Gutachten hinsichtlich einer möglichen Gesundheitsgefährdung (Asbestbelastung) durch die Verhüttung von Gestein aus dem Steinbruch Preg mit Anfang Februar 2021 abschließen. Aufgrund der Corona-Pandemie kam es zu zeitlichen Verzögerungen, weswegen die Ergebnispräsentation etwa eineinhalb Monate später als ursprünglich angekündigt erfolgt.

Der allgemein beeidete und gerichtlich zertifizierte Sachverständige für Asbest, Umweltschäden und Umweltchemie zog für seine Expertise die Umweltverträglichkeitserklärung der MINEX Mineral Explorations GmbH von 2014 samt zweier Nachreichungen, die UVP-Genehmigung des Landes Steiermark von 2016 und das Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts von 2018 heran. Außerdem beschäftigte er sich eingehend mit der von der „Bürgerinitiative für ein lebenswertes Aichfeld“ ins Spiel gebrachten Diplomarbeit der Montan-Universität Leoben aus dem Jahr 2014 über den Asbest-Gehalt des Gesteins, das in Zeltweg verarbeitet werden soll. Er prüfte die relevanten Zusammenhänge und verglich diese sowohl mit den geltenden rechtlichen Grundlagen im Umgang mit Asbest als auch mit den – noch strengeren – Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Fazit

Im Wesentlichen stimmt Dr. Sedlacek in seiner Beurteilung mit jener der für die Genehmigung des Verhüttungswerkes in Zeltweg zuständigen Stellen überein. Darüber hinaus ergaben sich für ihn noch einige Fragen zu den vorgeschriebenen Asbestfaser-Emissionsmessungen und deren Aussagekraft im Hinblick auf den Schutz der Bevölkerung des Aichfeldes. Um etwaigen Verbesserungsbedarf schon frühzeitig erkennen, entsprechend umsetzen und somit ein Gesundheitsrisiko ausschließen zu können, schlägt er eine Statuserhebung der derzeitigen Asbestfaserbelastung im Gebiet rund um das ehemalige ÖDK-Gelände vor. Zudem empfiehlt er, ein verdichtetes Messnetz während der Projekterrichtung und vor allem im ersten Jahr der Inbetriebnahme der Anlage zu errichten.

Aus diesem Grund wurden konkrete Fragen zu den geplanten Asbestfaser-Emissionsmessungen an die MINEX Mineral Explorations GmbH gerichtet; die Beurteilung der Rückmeldung aus zum Teil vertraulichen Unterlagen mit Betriebsgeheimnis fanden anschließend im Gutachten entsprechende Berücksichtigung. 

Ergebnis

Daraus ergibt sich für Dr. Sedlacek, dass bei Einhaltung aller Vorgaben „ein Gefährdungspotential durch Asbestfasern für die umliegende Bevölkerung aus dem Projektbetrieb nicht vorhanden ist“.

Außerdem zeigte sich in der Auswertung der von MINEX neu zur Verfügung gestellten Unterlagen, dass die gutachterliche Empfehlung eines verdichteten Messnetzes hinsichtlich Asbestfaseremissionen vom Unternehmen bereits während des Verfahrens für die ersten beiden Jahre des Realbetriebes zugesagt wurde.

Bewertung der Bürgermeister

Breite Akzeptanz findet das Endergebnis bei den Ortschefs Gernot Lobnig, Hannes Dolleschall, Dipl.-Ing. (FH) Harald Bergmann, Manfred Lenger und Ing. Günter Reichhold. Für sie stand und steht die Gesundheit der Bewohnerinnen und Bewohner des Aichfeldes stets an erster Stelle und sie bekennen sich daher vollinhaltlich zum Resultat des Gutachtens. Die vom Sachverständigen, der als Spezialist und international anerkannter Experte auf dem Fachgebiet Asbest mit Bezug auf Gesundheitsschutz und Umweltschutz gilt, gewonnenen Erkenntnisse und gezogenen Schlüsse sind aus ihrer Sicht plausibel und nachvollziehbar. Für sie herrscht damit Klarheit darüber, dass unter Einhaltung aller Vorgaben und Auflagen seitens des geplanten Verhüttungswerkes in Zeltweg keine Gefahr für die Bevölkerung des Aichfeldes ausgeht.

Dass es darüber hinaus bereits eine fixe Zusage der MINEX Mineral Explorations GmbH zum vom Gutachter vorgeschlagenen „Asbest-Monitoring“ gibt und dessen Fortsetzung auch in den beiden ersten Jahren des Realbetriebes zugesichert wird, wird seitens der politischen Entscheidungsträger der fünf Gemeinden positiv beurteilt. Dies stellt für sie eine wichtige Schutz- und Vorsichtsmaßnahme dar, um bei etwaigem Verbesserungsbedarf umgehend reagieren und ein Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung von Anfang an vermeiden zu können.

Dies werden die Bürgermeister ihren Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürgern auch noch persönlich mitteilen. Ein entsprechendes Informationsschreiben zum Ergebnis und zu den Erkenntnissen aus dem unabhängigen Gutachten wird in den nächsten Tagen in den Haushalten der fünf beteiligten Gemeinden einlangen. 

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